Arbeiten im modernen Herzkatheterlabor
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Wie entsteht Vorhofflimmern?

Beim Vorhofflimmern gerät das Herz aus seinem normalen Takt. Experten des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) gehen bei gesunden Menschen im Ruhezustand von 60-70 Herzschlägen pro Minute aus. Beim Vorhofflimmern jedoch wird der Herzschlag schneller (bis zu 160 Schläge pro Minute), langsamer oder ein „Stolpern“ des Herzschlages wird wahrgenommen.
Das Vorhofflimmern geht vor allem vom linken Vorhof aus. Hier wird aus den Lungenvenen Blut ins Herz gepumpt. Durch den hohen Druck an dieser Stelle entsteht eine besonders starke Belastung, die zur Folge hat, dass sich in diesem Bereich vermehrt Bindegewebszellen anlagern. Bindegewebszellen können keine elektrischen Impulse weiterleiten, wie es zwischen den Herzzellen der Fall ist. Daher verlangsamt sich die Weiterleitung der elektrischen Impulse und ein Vorhofflimmern entsteht.

Wer trägt ein besonderes Erkrankungsrisiko?

Risikofaktoren für Vorhofflimmern sind ein andauernder hoher Blutdruck sowie regelmäßige und intensive Belastung, z.B. bei Hochleistungssportlern. Auch Übergewicht, Diabetes mellitus und eine bestehende Herzschwäche zählen zu den Risikofaktoren. Eine weitere Risikogruppe sind Menschen ab dem 60. Lebensjahr, deren Herz durch die langjährige Belastung bereits Ermüdungserscheinungen aufweist.

Was sind häufige Symptome?

Das häufigste Symptom ist ein anhaltender unregelmäßiger Pulsschlag, der plötzlich auftaucht und länger als 30 Sekunden anhält. Hinzu kommen oft auch Schwindelgefühl und geminderte Leistungsfähigkeit. Zumeist verschwindet das Vorhofflimmern genauso abrupt, wie es auch aufgetaucht ist. Es ist allerdings möglich, dass sich das Vorhofflimmern nicht von selbst wieder einstellt. In diesem Fall muss das Herz durch einen Elektroschock in seinem normalen Rhythmus gebracht werden. Jedoch ist es auch möglich, dass die Betroffenen selbst von dem Vorhofflimmern nichts mitbekommen und es im Rahmen einer anderen Untersuchung zufällig entdeckt wird.

Warum ist Vorhofflimmern gefährlich?

Durch das Vorhofflimmern werden die beiden Vorhöfe nicht mehr gleichmäßig mit Blut versorgt. Als Folge bilden sich Gerinnsel, die bis ins Hirn gelangen und dort die kleinen Äderchen verstopfen. Gewebe stirbt ab und man erleidet einen Schlaganfall.

Was muss ich tun, wenn mein Herz unregelmäßig schlägt?

Zunächst sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser kann durch ein Echokardiogramm (EKG) feststellen, ob es sich bei dem unregelmäßigen Herzschlag um Vorhofflimmern handelt und ob das Risiko eines Schlaganfalls besteht. Wurde Vorhofflimmern diagnostiziert, wird die Herzfrequenz durch bestimmte Medikamente mit blutverdünnender Wirkung oder durch Beta-Blocker wieder auf das normale Niveau gebracht. Bei einigen Patienten ist es nötig, die Herzfrequenz durch einen Elektroschock zu normalisieren. Dabei handelt es sich um ein Behandlungsverfahren, dass, ebenso wie die weitere Behandlung, von Kardiologen durchgeführt wird.

Wie wird die Erkrankung medikamentös behandelt?

Generell muss verhindert werden, dass sich Gerinnsel bilden, die zu einem Schlaganfall führen können. Dies wird durch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten gewährleistet. Die bekanntesten und auch am meisten verschriebenen Medikamente sind die Vitamin-K-Antagonisten wie z.B. Marcumar. Bei der Therapie mit diesen Medikamenten müssen die Messwerte der Patienten genau vom Arzt überwacht werden. Das ist besonders wichtig, da es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann, aber auch einige Nahrungsmittel auf die Wirkung Einfluss haben.
Für Patienten, die Probleme mit Marcumar haben, stehen alternativ sogenannte „Noaks“ (neue orale Antikoagulantien) zur Verfügung. Diese haben ebenfalls eine blutverdünnende Wirkung.

Gibt es hilfreiche Eingriffe?

Es besteht die Möglichkeit einer Katheterablation, auch Lungenvenen-Isolation genannt. Dabei wird ein Katheter durch eine Vene in der Leiste bis in den linken Herzvorhof geschoben. Dort wird das Gewebe der Lungenvenen verödet, sodass es zu keinen „Fehlzündungen“ mehr kommen kann.  Die Verödung wird entweder durch Hitze, Kälte oder durch einen Laser vorgenommen.
Eine weitere Möglichkeit ist der mechanische Verschluss des Herzohres. Das ist der Teil des Herzens, in dem die zum Schlaganfall führenden Gerinnsel entstehen. Diese Methode wird häufig bei Patienten angewendet, die keine Blutverdünner wie Marcumar vertragen und bei denen die Gefahr eines Schlaganfalls besteht.