Nach einem Rundgang durch die Kinderklinik traf sich Linnemann mit der Geschäftsführung und dem Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, PD Dr. Cho-Ming Chao, zum Austausch und zur Diskussion über aktuelle Fragen der Gesundheitspolitik. Ebenfalls dabei: Prof. Dr. Dominik Schneider, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), der wissenschaftlichen Fachgesellschaft dieses Gebietes.
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“
Chefarzt PD Dr. Chao griff die Forderung nach ausreichender Finanzierung auf, denn: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.“ Die jungen Patientinnen und Patienten haben andere Bedürfnisse als die großen – sowohl in medizinischer als auch menschlicher Hinsicht. Für eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung braucht es Spezialisten für Kindermedizin und für genügend Zuwendung in einer schwierigen und verunsichernden Lebenslage genug Zeit. „Beides gilt es in der aktuellen Umsetzung der Krankenhausreform zu berücksichtigen", betont der Experte für Kinder- und Jugendmedizin.
Prof. Schneider thematisierte auch die aktuelle Krankenhausreform, die eine gute Versorgung kranker Kinder und Jugendlicher in Zukunft gefährdet: „Kinder und Jugendliche haben wie Erwachsene ein Anrecht darauf, von spezialisiertem Fachpersonal versorgt zu werden, so von Ärztinnen und Ärzten, die sowohl für diese spezielle Patientengruppe als auch im entsprechenden Fachbereich ihrer Erkrankung geschult sein müssen! Die Umsetzung des Koalitionsvertrages bei der Krankenhausreform wird jedoch dazu führen, dass Minderjährige von Ärzten und Ärztinnen behandelt werden, die keinerlei Erfahrung mit der Behandlung von Kindern haben. Wir appellieren an die Politik, hier dringend nachzujustieren.“
„Ohne finanzielle Unterstützung können wir das nicht stemmen“
Wie wichtig neben der politischen auch die finanzielle Unterstützung für Kinder- und Jugendmedizin ist, konnte Dr. Carsten Linnemann auch bei seinem Rundgang durch die St. Louise sehen. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen, längst zu klein und nicht mehr den aktuellen Standards für eine moderne Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin entsprechend. Es gibt viel zu tun.
Die St. Vincenz-Kliniken würden gern eine neue Frauen- und Kinderklinik bauen, um die Patientinnen und Patienten optimal versorgen zu können. Pläne für eine moderne St. Louise 2.0 liegen bereits in der Schublade, aber „ohne finanzielle Unterstützung der Landesregierung können wir das nicht stemmen“, machte Markus Funk dem prominenten Besucher deutlich.
Nun hoffen die St. Vincenz-Kliniken, dass Dr. Carsten Linnemann als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Paderborn die Neubaupläne unterstützen wird. Immerhin ist die St. Louise die größte Geburtshilfe in Nordrhein-Westfalen und mit ihrem breiten Leistungsspektrum eine zentrale, unverzichtbare Anlaufstelle für hochwertige medizinische Versorgung in der Region. „Die jungen Patientinnen und Patienten sollten uns das wert sein, denn sie sind das Fundament und die Zukunft unserer Gesellschaft“, findet Chefarzt PD Dr. Chao.
„Entwicklung schon fast beispielgebend“
„Der Termin war für uns eine Punktlandung, weil wir im Herbst die Optimierung der Krankenhausreform auf den Weg bringen möchten“, bilanzierte Dr. Carsten Linnemann nach dem Austausch und lobte die erfolgreiche Neuaufstellung: „Wie sich die St. Vincenz-Kliniken in so kurzer Zeit entwickelt haben, ist schon fast beispielgebend für ganz Deutschland.“