Neues Leben beginnt dort
wo Liebe und Glaube sich begegnen

Perinatalzentrum mit Neugeborenen-Intensivpflege

Das Perinatalzentrum (Level 1) der Frauen- und Kinderklinik St. Louise ist das zweitgrößte in Ostwestfalen-Lippe. Wir bieten nicht nur eine Versorgung für normale Schwangerschaften und Geburten, sondern auch für Früh- und Risikogeburten. Jährlich betreuen wir etwa 350 Frühgeborene und kranke Neugeborene.

Unsere Expertise:

  • Erfahrenes Team und moderne Ausstattung für die Bedürfnisse von Risikoschwangeren und Frühgeborenen
  • Entwicklungsförderndes und familienzentriertes Konzept
  • Nahtlose Betreuung dank der Zusammenarbeit von Geburtshilfe und Neugeborenen-Intensivstation

Sichere Versorgung:

  • Frühgeborene werden direkt nach der Geburt intensiv betreut.
  • Rund um die Uhr wird die Entwicklung überwacht, um mögliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Präventive Maßnahmen:

  • Herzschlagmessung und CTG vor, während und nach der Geburt
  • Zentrale Überwachungseinheit für eine ständige Kontrolle durch Ärzte und Hebammen

Unser Team:
Ein multidisziplinäres Team aus Neonatologen, Kinderchirurgen, Kinderkardiologen, Ergotherapeuten und Intensivpflegern sorgt für eine optimale Versorgung.

Psychosoziale Elternbegleitung

Das Erleben einer Risikoschwangerschaft oder Frühgeburt kann vielfältige Belastungen mit sich bringen und alle Lebensbereiche beeinflussen. Plötzlich steht die Welt Kopf.

Die Begleitung von Eltern und Familien setzt einen großen Erfahrungsschatz und ein hohes Maß an Empathie voraus. Als systemische Familientherapeutin mit langjähriger Erfahrung in der Elternbegleitung ist Frau Angelika Brand Anlaufstelle und Gesprächspartnerin während der gesamten Zeit des Aufenthalts.

Am individuellen Bedarf der Eltern orientiert besteht die Aufgabe der Elternbegleitung darin, Orientierung zu geben, Selbstfürsorge zu aktivieren, Ressourcen zu entdecken, die Resilienz zu stärken, Vertrauen aufzubauen und die Eltern-Kind-Bindung zu fördern.

Eltern erhalten zudem Informationen zu Abläufen und sozialrechtlichen Themen, zum Umgang mit dem familiären Umfeld, können bei Arztgesprächen begleitet werden, und auch nach der Entlassung Beratung in Anspruch nehmen. In vertraulichen Gesprächen können die Eltern den Umgang mit ihren Gefühlen und Gedanken thematisieren, um in diese neue und besondere Lebenssituation hineinzuwachsen.

Die Gespräche unterliegen der Schweigepflicht und können einzeln, als Paar oder von weiteren Angehörigen wahrgenommen werden.

Es besteht eine enge Vernetzung mit dem medizinischen Team, dem Sozialdienst, der Stillberatung, der Seelsorge, den Frühen Hilfen und anderen, so dass auf Wunsch der Eltern Unterstützung aus allen Bereichen bereitgestellt werden kann.

Zum Kennenlernen nimmt die Elternbegleitung nach Aufnahme in die Klinik Kontakt mit den Familien auf. Bei Gesprächsbedarf können Termine individuell vereinbart werden.

Tagebuch für Frühgeborene

Seit 2010 ist das „Tagebuch für Frühgeborene“, ein Projekt unserer Fachkinderkrankenschwester für Intensiv- und Anästhesiepflege Yvonne Arlt, fest auf unserer Kinderintensivstation etabliert und wird sehr gut von den Eltern angenommen. Es hilft ihnen dabei, die schwierige Situation besser zu verarbeiten, Ängste zu kompensieren, Gefühle und Erlebtes in der Zeit des Kinderklinikaufenthaltes festzuhalten und so später noch einmal nachlesen zu können. Darüber hinaus helfen die Tagebucheinträge den Pflegenden dabei, die Sorgen und Ängste der Eltern zu verstehen und so besser darauf eingehen zu können, denn das Tagebuch wird von beiden Seiten gemeinsam geführt.

Ausgegeben wird es an Eltern, deren Babys vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden, die beatmet werden oder aus anderen Gründen längere Zeit in der Kinderklinik verweilen müssen. Pia S. und Steffen H. aus Bad Driburg gehörten zu den ersten Eltern, die das Tagebuch bei uns bekamen. Ihre Tochter kam 2011 in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt. 31 cm „groß“ und 640 Gramm „schwer“ musste sie vier Monate in der St. Vincenz-Kinderklinik bleiben, bevor sie gesund nach Hause entlassen werden konnte. In der Zeit des Krankenhausaufenthaltes haben die Eltern das Frühchentagebuch geführt. „Am Anfang haben wir uns schwer getan, etwas einzutragen“, erzählt Pia S. „Was schreibt man? Die ersten Tage im Leben unserer Tochter waren ja sehr kritisch.“ Den ersten Eintrag haben dann die Kinderkrankenschwestern gemacht, dabei aus der Sicht unserer Tochter geschrieben.

Nachdem der Anfang geschafft war, war das Schreiben auch für die Eltern nicht mehr schwer: „Wir haben jedes Detail festgehalten“, erzählen sie. „Den Tag, an dem Maya zum ersten Mal die Augen geöffnet hat, jede 10 Gramm, die sie zugenommen hat, die ersten 3 ml, die sie aus der Flasche getrunken hat – wir waren so stolz!“. Dabei haben sie nicht nur die guten Tage, sondern auch die schlechten festgehalten, die Texte dabei an ihre Tochter formuliert. „Das Tagebuch hat uns eine Aufgabe gegeben“, berichten sie. Schließlich konnten die Eltern anfänglich nichts tun, außer da zu sein und ihre Tochter im Inkubator mit den Fingern zu berühren. „Wir hatten große Angst, dass die Bindung zu unserer Tochter deshalb verloren geht.“ Das Tagebuch hat Pia S. und Steffen H. diese Angst genommen.

Gemeinsam mit dem Team der Kinderintensivstation haben sie während der vier Monate in der Kinderklinik zwei Tagebücher mit Fotos und Erinnerungen gefüllt. Auch Monate nach dem Aufenthalt habe sie immer mal wieder hineingeschaut, erzählt Pia S. „Auch für unsere Tochter ist das Buch eine schöne Erinnerung.“

Einblicke

Sozialmedizinische Nachsorge

Aufgaben

Wenn ein Kind zu früh geboren wird oder eine chronische oder schwere Erkrankung diagnostiziert wird, ändert sich das Leben für die gesamte Familie. Damit sich die Eltern und Familien in dieser Situation optimal um ihr betroffenes Kind kümmern können, benötigen sie nicht nur viel Kraft, sondern auch eine professionelle Unterstützung, die nach der Entlassung aus der stationären Krankenhausbehandlung bei der Bewältigung der vielfältigen sozialmedizinischen Probleme hilft.

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin kooperiert mit der sozialmedizinischen Nachsorge-Einrichtung „Bunter Kreis – Familiennachsorge Bethel“ www.familiennachsorge-bethel.de, um die gesamte Familie zu unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Die Nachsorgemitarbeiterinnen fahren zu den Familien nach Hause, begleiten und unterstützen diese, organisieren Hilfen und stärken Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde. So lernen die Familien mit der neuen Situation im häuslichen Umfeld umzugehen und werden in ihrer Kompetenz und Eigenständigkeit gestärkt.
Betroffene Familien erhalten Hilfen bei allen Fragen und Problemen, die durch die Erkrankung des Kindes nach Entlassung zu Hause auftreten können. Beispiele sind:

  • Beratung zum Umgang mit und zur Pflege des Kindes
  • Begleitung der Familie zu Ärzten und Therapeuten
  • Beratung und Begleitung hinsichtlich öffentlicher Leistungen, z.B. Jugendamt, Sozialamt, Versorgungsamt
  • Kontaktaufnahme zu Selbsthilfegruppen bei chronischen Erkrankungen oder Frühgeburtlichkeit
  • Koordination und Vermittlung anderer Dienste, z.B. Frühförderstelle, Physiotherapie, Pflegedienst


Die Kosten der Nachsorge werden von der Krankenkasse übernommen, nachdem sie vom behandelnden Arzt verordnet wurden, so dass für die Familien keinerlei finanzielle Belastungen entstehen.

Das Team

Der Bunte Kreis – Familiennachsorge Bethel verfügt über ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Kinderärztinnen, einer Psychologin, Kinderkrankenschwestern-Case Managerinnen und Sozialarbeitern.

Ihre Ansprechpartner sind:

  • Sibylle Meintrup, Kinderkrankenschwester, Case Managerin, Leitung Familiennachsorge Bethel
  • PD Dr. med. Cho-Ming Chao, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • Jaqueline Koch, Oberärztin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • Angelika Brand, Sozialpädagogin
  • Daniela Gockel und Stephanie Lüken, Kinderkrankenschwestern der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Kontakt

Tel.: +49 521 55775677
E-Mail:  Sibylle.meintrup(at)bethel.de
www.familiennachsorge-bethel.de

Skizze