Verengungen der Halsschlagadern innerhalb und außerhalb des Kopfes
Es gibt insgesamt vier Arterien, die das Gehirn mit sauerstoffreichem Blut versorgen und damit entscheidend für die Funktionsfähigkeit des zentralen Nervensystems sind. Dabei handelt es sich um zwei Halsarterien (Karotisarterien) und zwei Wirbelarterterien (Vertebralarterien). Kommt es in diesen Gefäßen zu Verengungen (Stenosen), steigt das Risiko für einen Schlaganfall deutlich an. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann lebensrettend sein und schwere Folgen verhindern.
Eine Karotisstenose entsteht meist durch Arteriosklerose, also Ablagerungen von Fett und Kalk in der Gefäßwand. Diese Plaques verengen das Gefäß und beeinträchtigen den Blutfluss.
Unterschieden wird zwischen:
Extrakranielle Stenosen sind Verengungen außerhalb des Schädels, typischerweise im Bereich der Aufteilung der Halsschlagader in einen inneren und äußeren Ast oder an der Abzweigung der Wirbelarterie aus der Schlüsselbeinarterie.
Extrakranielle Stenosen sind am häufigsten und besonders relevant, da sie ein hohes Schlaganfallrisiko bergen – vor allem, wenn sich Ablagerungen lösen und ins Gehirn wandern.
Intrakranielle Stenosen sind hirnversorgende, arterielle Gefäße, die innerhalb des Schädels liegen.
Intrakranielle Stenosen sind seltener, aber oft komplexer zu behandeln. Sie treten häufiger bei Patienten mit Bluthochdruck oder Diabetes auf und erfordern zunächst eine medikamentöse Behandlung. Falls sich unter ausreichender, medikamentöser Therapie die Beschwerden wiederholen, wird die Engstelle mit einem Stent aufgedehnt.
Karotisstentimplantation
Die Karotisstentimplantation ist ein minimal-invasives, katheterbasiertes Verfahren. Sie wird insbesondere dann eingesetzt, wenn eine Operation nicht möglich oder riskant wäre, oder wenn die Stenose intrakraniell liegt.
Unter lokaler Betäubung wird über die Leistenarterie (oder radial über das Handgelenk) ein dünner Katheter bis zur verengten Halsschlagader hochgeführt. Die Verengung wird mit einem feinen Mikrodraht passiert und darüber ein doppelschichtiger Stent eingesetzt. Mit einem Ballon wird die Engstelle vor oder nach der Stenteinlage erweitert, die das Gefäß dauerhaft offenhält.
Vorteile:
- Kein Hautschnitt am Hals
- Kürzere Erholungszeit
- Unter lokaler Betäubung ohne Narkose
- Besonders geeignet für schwer zugängliche oder intrakranielle Stenosen
Dialyse-Shunt-PTA
Die Dialyse-Shunt-PTA ist ein minimalinvasives Verfahren zur Erweiterung verengter Blutgefäße. Ziel der Behandlung ist es, die Durchblutung wieder zu verbessern.
Bei der Ballondilatation wird unter bildgebender Kontrolle ein dünner Katheter mit einem kleinen, zusammengefalteten Ballon an der Spitze in das verengte Gefäß oder den betroffenen Bereich vorgeschoben. Sobald der Katheter korrekt positioniert ist, wird der Ballon vorsichtig aufgedehnt. Durch den Druck des Ballons wird die Engstelle geweitet, das Gefäß oder die Passage wird erweitert und die Durchblutung oder der Durchgang verbessert.
Das Verfahren wird meist ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist für den Patienten schonend und gut verträglich. Oftmals ist es eine Alternative oder Ergänzung zu operativen Eingriffen.
Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es Risiken, wie Blutungen, Gefäßverletzungen oder Nachbildungen der Verengung. Diese sind jedoch selten und werden durch moderne Technik und erfahrene Spezialisten minimiert.