Notarztstandort St. Vincenz-Kliniken

Die St. Vincenz-Kliniken beteiligen sich in erheblichem Maße am Rettungsdienst der Stadt Paderborn. Mehr als vierzig aktive Notärztinnen und Notärzte aus unterschiedlichen Fachdisziplinen nehmen am Rettungsdienst teil. Dabei besetzen wir das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Neben ihrer innerklinischen Qualifikation verfügen alle Notärztinnen und Notärzte über eine Zusatzausbildung für den Einsatz im Rettungsdienst. Der Großteil unseres Teams weist Qualifikationen weit über das gesetzlich geforderte Maß hinaus auf, darunter unter anderem die Zusatzqualifikation für Intensivtransporte (nach DIVI), der Facharztstatus sowie LNA- und TNA-Qualifikationen.

Im Kreisgebiet Paderborn erfolgen die Notarzteinsätze im sogenannten Rendezvous-System. Dabei fahren zwei Fahrzeuge parallel zum Notfallort: Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), besetzt mit Notfallsanitätern und Notärzten, rückt vom Klinikstandort aus, während ein Rettungswagen (RTW) von einer Rettungswache zum Patienten fährt. Der Transport in ein geeignetes Krankenhaus erfolgt nach der Erstversorgung im Rettungswagen – je nach Zustand des Patienten mit oder ohne notärztliche Begleitung.

Die ärztliche Standortleitung für den Notarztdienst wird durch Dr. Felix Brandt und Dr. Timo Korb (beide Klinik für Anästhesiologie) wahrgenommen. Sie fungieren als Bindeglied zwischen der Klinik und den Trägern des Rettungsdienstes. Dies sind zum einen die Feuerwehr der Stadt Paderborn, die personell und logistisch für die Bereitstellung des Notarzteinsatzfahrzeuges inklusive der Notfallsanitäter verantwortlich ist. Zum anderen ist dies der Kreis Paderborn, bei dem sowohl die Leitstelle als auch der Telenotarztstandort am Flughafen Paderborn-Lippstadt angesiedelt sind.

Neben dem primären Notarztwesen engagieren sich die Ärztinnen und Ärzte der St. Vincenz-Kliniken in vielfältiger Weise auch in weiteren außerklinischen Projekten:

• Neun Notärzte der Klinik für Anästhesiologie sind Mitglieder der Gruppe der „Leitenden Notärzte“. Diese speziell ausgebildeten Notärztinnen und Notärzte kommen bei Massenanfällen von Verletzten, Katastrophenlagen sowie in sogenannten besonderen Lagen (z. B. Geiselnahmen, Bombendrohungen) zum Einsatz.
• Darüber hinaus engagieren sich viele Kolleginnen und Kollegen im Sekundärtransport schwerstkranker Patientinnen und Patienten in umliegende Spezialkliniken und Kliniken der Maximalversorgung.
• Zudem besteht eine Kooperation mit der Rettungsdienstschule der Feuerwehr Paderborn. Frau Johanna Schreiner (Fachärztin für Anästhesiologie) ist dort in leitender und koordinierender Funktion als ärztliche Fachkraft tätig, unterstützt von weiteren Kolleginnen und Kollegen der Klinik für Anästhesiologie. Dies gewährleistet einen hochwertigen Wissenstransfer, eine enge Verzahnung sowie das Sprechen „einer gemeinsamen Sprache“ im Einsatz.
• Die St. Vincenz-Kliniken stellen mit sieben Telenotärzten den überwiegenden Teil der Besetzung des Telenotarztstandortes in Büren-Ahden. Diese beraten sowohl ärztliches als auch nicht-ärztliches Personal im Einsatz bei speziellen Fragestellungen und organisieren zudem in enger Zusammenarbeit mit der Leitstelle Sekundärtransporte zwischen den Kliniken.
• Darüber hinaus engagieren wir uns im Arbeitskreis „Medizinische Beratung“ zu Themen wie Qualitätssicherung, Zusammenarbeit mit Notfallsanitätern, Wissenstransfer sowie zur medikamentösen und apparativen Ausstattung.
• In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt wirken wir außerdem an unserem Herzensthema „Reanimationsunterricht in Schulen“ mit, der im Jahr 2024 als Pflichtunterricht eingeführt wurde.
• Viele unserer Notärztinnen und Notärzte sind zudem bei Katretter registriert und leisten GPS-basiert ehrenamtliche Unterstützung bei lebensbedrohlichen Notfällen, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft.