Im Rahmen unserer Spezialsprechstunde Endometriose des Endometriosezentrums erfolgt zunächtst die Erhebung der Anamnese, dass heißt die genaue Erhebung der Vorgeschichte. Hierbei werden Voroperationen und Symptome mit Auftreten und Stärke genau erfasst. Viele Patientinnen berichten, dass die Schmerzen zwei bis drei Tage vor der Regelblutung auftreten und folgend zunehmen. Die Patientinnen haben auch gehäuft Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang. Dieses kann schon zielführend für die Diagnose Endometriose sein.
Ein weiteres wichtiges Diagnosemittel ist die Tastuntersuchung. Somit erfolgt im Rahmen der Sprechstunde die genaue klinische Untersuchung. Häufig können hier Verhärtungen im Bauchraum durch die Scheide oder den Darm ertastet werden. Hierbei äußert die Patientin auch ihre typischen Beschwerden.
Im Folgenden wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Diese kann helfen, insbesondere bei Verdacht auf Infiltration des Darms oder bei großen Endometriosezysten am Eierstock, die Diagnose näher zu sichern und die weitere Therapie zu planen. Ggf. kann es auch erforderlich sein, weitere diagnostische Maßnahmen, wie eine Darmspiegelung, Blasenspiegelung oder auch eine MRT-Untersuchung durchzuführen.
Im weiteren Schritt wird die Diagnosesicherung durch eine Bauchspiegelung geplant – die Laparoskopie, die sogenannte Schlüssellochchirurgie. Hier wird mit einer Kamera in den Bauchraum geschaut. Die Endometriose zeigt sich einerseits als schwarze Auflagerung auf dem Bauchfell bzw. der unterschiedlichen Organe, oder auch als weiße Herde. Im Rahmen dessen kann eine Biopsie begonnen werden. Hier ist der Pathologe in der Lage, die Diagnose nochmal zu bekräftigen.
In der Regel erfolgt im Rahmen der diagnostischen Bauchspiegelung auch die direkte Sanierung, wenn die Endometriose gesehen wird. Durch eine operative Entfernung aller Endometrioseherde kann eine Schmerzfreiheit oder Schmerzlinderung für die Patientin erreicht werden.
Bei Bedarf werden weitere Kooperationspartnern zur Planung einer Operation hinzugezogen – zum Beispiel die Urologie bei Blasen- oder Harnleiterbeteiligung oder die Chirurgie bei V.a. Darmbeteilung.
Aber es muss nicht immer eine Operation notwendig sein. Oft kann auch eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden bzw. ausreichen.
Wichtig ist die genaue Diagnostik und interdisziplinäre Planung für die beste individuelle Therapie!