Was ist eine Carotis-Stenose?
Die Halsschlagadern (Carotiden) versorgen unser Gehirn mit Blut. Wenn diese Gefäße durch Ablagerungen verengt oder verschlossen sind, steigt das Risiko für einen Schlaganfall deutlich. In Deutschland werden jährlich etwa 40.000 Schlaganfälle durch solche Engstellen verursacht.
Oft bleibt eine Carotis-Stenose lange unbemerkt. Erste Warnzeichen können Sehstörungen, Sprachprobleme oder vorübergehende Lähmungen sein – sie sollten immer ernst genommen werden.
Wie kann man vorbeugen?
Risikofaktoren sind:
- genetische Veranlagung
- Rauchen
- unausgewogene, fettreiche Ernährung
- Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte
Ein gesunder Lebensstil senkt das Schlaganfallrisiko – wir beraten Sie gern zur Vorsorge.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Zunächst besprechen wir mit Ihnen Ihre Krankengeschichte und mögliche Risikofaktoren. Anschließend untersuchen wir die Halsgefäße mit modernen Verfahren:
- Duplex- und Farbduplexsonografie (Ultraschall)
- Computertomographie (CT-Angiografie)
- in Einzelfällen: Röntgenkontrastuntersuchungen
Anhand der Ergebnisse planen wir gemeinsam mit Ihnen die passende Therapie.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Je nach Schwere der Verengung kommen verschiedene Verfahren infrage:
- Medikamentöse Therapie (z. B. Thrombozytenfunktionshemmer)
- Gefäßoperation mit Entfernung der Ablagerungen
- Stentimplantation (kathetergestützt)
Bei akuten oder zurückliegenden Schlaganfällen stimmen wir die Behandlung eng mit unserer Klinik für Neurologie ab. Der Eingriff erfolgt meist in Vollnarkose. Dabei wird das verengte Material aus der Gefäßwand entfernt und das Gefäß geglättet – so kann das Blut wieder ungehindert fließen.
Was ist nach der Behandlung wichtig?
Für einen langfristigen Erfolg sorgen:
- eine medikamentöse Nachsorge mit Blutverdünnern und Cholesterinsenkern
- regelmäßige Ultraschallkontrollen – meist einmal jährlich
So behalten wir die Durchblutung im Blick und können frühzeitig handeln, falls sich erneut Veränderungen zeigen.
Dr. med. Jörg ForkelChefarzt
Gefäßchirurgie
Facharzt für Gefäßchirurgie, Herzchirurgie
Endovasculärer Spezialist
Endovasculärer Chirurg (DGG e.V.)
Weiterbildungsbefugnisse:
- WB Chirurgie (Befugnis Basisweiterbildung): 24 Monate
- FA Gefäßchirurgie: 48 Monate
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