In unserer Handchirurgischen Sektion arbeitet ein Spezialist, der sich ausschließlich nur mit der Handchirurgie befasst und einen speziell ausgestatteten Hand-OP-Saal zur Verfügung hat. In den neuen Untersuchungsräumen in der fünften Etage haben die Ambulanz-Patienten einen herrlichen Ausblick auf den Dom und die Dächer der Stadt und können in entspannter Atmosphäre auf ihren behandelnden Arzt warten. Unser Facharzt für Handchirurgie Dr. Stephan Blank hat sich nach seiner drei-jährigen Zusatzausbildung auf diesen sehr sensiblen Bereich spezialisiert. Er weiß, welch große Bedeutung die Funktionen der Hände für seine Patienten haben: eine Hand muss funktionieren (greifen, fühlen usw.) und auch kommunikative Aufgaben erfüllen. Häufig hängen von der Funktionsfähigkeit der Hände berufliche Existenzen ab.

Sehr oft werden die Beschwerden an den Händen von Patienten lange unterschätzt oder ausgehalten, dabei ist es wichtig, insbesondere die Folgen von (tiefer gehenden) Wunden an den Händen zu erfassen und früh zu behandeln, damit es nicht zu dauerhaften Funktionseinschränkungen kommt. Auch chronische Erkrankungen der Hände werden oft lange ertragen mit den Worten „Da kann man ja eh nichts machen“. Dies sehen unsere Spezialisten anders! Sie finden mit Ihnen gemeinsam Möglichkeiten der Behandlung und versuchen Ihnen die Schmerzen zu nehmen.

Unser Behandlungsspektrum umfasst alle Bereiche der Handchirurgie

Unsere Spezialisten der Handchirurgie kümmern sich um Sie bei akuten Verletzungen der Hand, Erkrankungen der Hand, angeborenen, posttraumatischen und degenerativen Fehlbildungen sowie um Rekonstruktionen im Bereich der Hände. Im Detail handelt es sich dabei um:

Akute Verletzungen der Hand
(wie z.B. Brüche, abgetrennte Gliedmaßen, Bänder- und Sehnenrisse, mikrochirurgische Rekonstruktion von Nerven und Gefäßen), 

Degenerative und entzündliche Erkrankungen der Hand
(wie z.B. Nervenkompressions-Syndrome (Karpaltunnel-Syndrom usw.), Gelenkverschleiß bzw. Arthrosen, Dupuytrensche Erkrankung (Erkrankung des Bindegewebes der Handinnenfläche), entzündliche Gelenkerkrankungen, Weichteil- oder Knochentumoren)

Fehlbildungen
(angeborene und erworbene Fehlbildungen)

Rekonstruktive Chirurgie
(operative Behebung von Folgezuständen nach Unfällen)
 

Viele Operationen der Hand mit kurzer OP-Zeit können bei uns ambulant in unserem Hand-OP-Saal durchgeführt werden. Komplexere Operationen der Hand sind unter stationären Bedingungen durchzuführen. Dies besprechen unsere Ärzte gerne mit Ihnen. Leistungsspektrum:

  • Versorgung frischer Verletzungen (Akutversorgung) einschließlich mikrochirurgischer Rekonstruktion und Replantation
  • Handgelenksarthroskopie (Spiegelung des Handgelenks) einschl. minimal-invasive, arthroskop. Operationen des Handgelenkes und der Handwurzel)
  • Rheumachirurgie der Hand
  • Operationen bei Weichteil- oder Knochentumoren der Extremitäten der Hand
  • Korrekturosteotomien
  • Sehnenrekonstruktion, -Verlagerungen, -Ersatzplastiken und Transplantationen
  • Motor. Ersatzoperationen an den Extremitäten
  • Bandersatzplastiken
  • Gelenkersatzoperationen (Arthroplastiken)
  • Schmerztherapie, Reflexdystrophie

Behandlungsablauf

Handsprechstunde

Um in unserer Handsprechstunde behandelt werden zu können, benötigen Sie zunächst eine Überweisung von einem Facharzt (Orthopäden, Chirurgen oder Neurologen). Bei Arbeitsunfällen und deren Folgen, oder falls Sie privat versichert sind, benötigen Sie keine Überweisung. Eine telefonische Anmeldung unter 05251/86-1390 zu unserer Handsprechstunde ist erforderlich.

Bitte bringen Sie zur Sprechstunde alle relevanten, bereits durchgeführten Voruntersuchungs-Ergebnisse mit.

 
In der Sprechstunde untersuchen und beraten wir unsere Patienten ausführlich. Dabei geht es sehr oft um die Frage, ob eine Operation schon notwendig ist, oder man noch abwarten kann. Viele Patienten haben Sorge, den richtigen Zeitpunkt für ein ärztliches Eingreifen zu verpassen. Diesbezügliche Fragen werden unsere Spezialisten gerne ausführlich mit Ihnen erörtern.

Wenn eine OP erforderlich ist, besprechen wir mit Ihnen die mögliche operative Therapie.

Behandlung

Bei ambulanten Operationen können Sie noch in der Nacht vor der Operation zu Hause schlafen. Ab 22 Uhr am Vorabend der Operation sollten Sie nicht mehr essen, trinken oder rauchen. Genaueres klären Sie bitte mit dem Anästhesisten im ambulanten Vorgespräch (Termine nach telefonischer Vereinbarung unter 05251-86/1771) in unserem Haus.

Die Operation erfolgt seitens der Ärzte aufgrund der filigranen Strukturen der Hand (Sehnen, Nerven, Gefäße und Knochen liegen besonders eng nebeneinander) standardisiert mit Sehhilfen, den so genannten Lupenbrillen, und OP-Mikroskop. 

  

Falls Ihre OP ambulant durchgeführt werden kann, bleiben Sie nach der Operation noch eine Weile (mind. 2 Stunden) im ambulanten Operationszentrum. In dieser Zeit stehen Getränke und ein Snack für Sie bereit. Nach der abschließenden Untersuchung durch unsere Ärzte können Sie unser Zentrum in Begleitung eines Erwachsenen wieder verlassen. Aufgrund möglicher Restwirkungen von Narkosemedikamenten dürfen Sie nicht alleine mit Bus, Bahn oder Taxi nach Hause fahren.

Nachsorge

Über die individuell notwendige Weiterbehandlung werden Sie von unseren Ärzten vor Ort aufgeklärt.

Prävention

Vorsicht vor Dornenstich-Verletzungen bei der Gartenarbeit

Die Arbeit im Garten ist für viele Ostwestfalen eine entspannende und befriedigende Freizeitbeschäftigung. Insbesondere im Herbst wollen Büsche und Stauden heruntergeschnitten und winterfertig gemacht werden. Doch damit Gartenarbeiter Spaß an ihrem Hobby haben, sollten sie sich bewusst sein, dass sie ihre Hände dabei besonderen Gefahren aussetzen: nämlich Stichverletzungen durch verdreckte Dornen und Splitter.

In den Herbsttagen aber auch im Frühjahr behandeln die Handchirurgen des St. Vincenz aufgrund der gartenarbeitsintensiven Zeit stets vermehrt solche Verletzungen und möchten davor warnen: „Säubern Sie Wunden an den Händen immer sofort. Falls Dornen oder Äste tief unter die Haut eingestochen haben, lassen Sie die Wunde von einem Arzt untersuchen“, so Dr. Stephan Blank, Handchirurg am St. Vincenz-Krankenhaus. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen empfiehlt es sich, bei der Gartenarbeit feste Arbeitshandschuhe zu tragen. Außerdem sollte der Tetanus Impfschutz regelmäßig überprüft werden.

Kleine Probleme wie Überlastungen, Blasen oder Schwielen an den Händen lösen sich zumeist innerhalb weniger Tage von selbst. „Wesentlich gefährlicher und oft unterschätzt sind vermeintlich kleine Stichverletzungen durch Splitter oder Dornen“, erzählt Dr. Blank. Bei jeder Stichverletzung, insbesondere mit verdreckten Dornen, bestehe die Gefahr von Verletzungen der Beugesehenscheide oder der Gelenke deren Folge Infektionen sein können. Infektion der Beugesehnenscheiden oder der Gelenke sollten unbedingt operativ behandelt werden, da die Keime sich in diesen geschlossenen Räumen gut und schnell vermehren und diese Strukturen zerstören, was zu bleibenden Funktionsstörungen der Hand führen kann.

Bei einer Infektion bemerken Betroffene eine Rötung, Schwellung, Schmerzhaftigkeit, Wärme oder eine Funktionseinschränkung des Gelenks an der Einstichstelle. Symptome, die dringend behandelt werden sollten, damit es nicht zu einer weiteren Ausbreitung der Infektion oder gar zu einer Blutvergiftung kommt.

 

Weitere Präventionsthemen, wie z.B. verletzungssicheres Handwerken, finden Sie hier