Was genau ist ein Herz(klappen)fehler?
Die Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Sie sollen einerseits den Blutstrom in die eine Richtung ermöglichen, andererseits den Rückstrom verhindern. Kann die Herzklappe aus verschiedenen Gründen nicht mehr richtig schließen, dann besteht eine Durchlässigkeit und es kommt zu einem Rückstrom. Im Falle eines höhergradigen Rückflusses kann eine Störung der Herzfunktion mit unterschiedlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Wassereinlagerung in den Beinen etc. resultieren.

Diagnostik:
Die Diagnose des akuten Herzklappenfehlers beruht auf der Untersuchung durch den Arzt sowie vornehmlich auf der Echokardiographie (Herzultraschall).

Behandlung:
Die Behandlung von Herzklappenfehlern kann verschiedenartig sein. Neben der medikamentösen Behandlung steht das operative Verfahren im Vordergrund. Zudem gibt es in einzelnen Fällen die Möglichkeit der kathetergestützten Herzklappenbehandlungen. Welches Verfahren für den Patienten in Frage kommt, muss individuell geklärt werden.

  • ASD/PFO Verschluss (Schirmchenverschluss bei Herzfehlern)

Hierbei verschließt der Arzt angeborene Kurzschlussverbindungen zwischen den beiden Herzvorhöfen durch kleine Kunststoffschirmchen (Patch) per Herzkatheter. Er punktiert eines der großen Leistengefäße und schiebt das Schirmchen vorsichtig zum Defekt vor. Die genaue Platzierung erfolgt dann unter direkter Ultraschallkontrolle mittels TEE (transösophageale Echokardiographie).

  • MitraClip: Die Behandlung der schweren Mitralklappenundichtigkeit kann bei Patienten, bei denen eine konventionelle Herzklappenoperation nicht möglich ist, bei uns im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn mittels eines MitraClip erfolgen. Der etwa 15 mm lange Clip wird von unserem Team in einer mehrstündigen Operation mit Hilfe eines speziellen, steuerbaren Instruments unter Vollnarkose minimal-invasiv über das Leistengefäß bis zur Mitralklappe in das Herz vorgeschoben. Die Segel der undichten Herzklappe werden unter dreidimensionaler Ultraschallkontrolle "eingefangen" und mit dem Klappen-Clip fixiert. Zum Video


Nachsorge

Kontrolltermin nach 3 Monaten, danach regelmäßige Besuche beim niedergelassenen Kardiologen.

  •  „Sprengung“ (Valvuloplastie) der Aortenklappe: Hierzu ein kleiner Film. Bei der Patientin besteht eine hochgradige Engstelle der Herzklappe (Aortenklappe). Um das Herz zu entlasten, wurde eine Klappensprengung mit einem Ballonkatheter durchgeführt (Valvuloplastie). Dadurch konnte ein verbesserter Fluss durch die Herzklappe erzielt werden. Der Film zeigt den mit Kontrastmittel gefüllten Ballon bis zur vollständigen Enfaltung.